Gama Goat
Verfasst: So 6. Okt 2013, 17:37
Damit es hier im Mehrachserbereich nicht so einsam ist, dachte ich mir ich stelle meinen Baubericht auch hier ein.
Begonnen hat alles mit dem ersten Baubericht im RC-Crawler.at im Jahre 2010. Wollte unbedingt einen Mehrachser, und etwas ordinäres wie einen Oshkosh, Tatra, Ural oder MAN wollte ich dann auch nicht haben. Beim Europa-Truck-Trial ist früher mal ein Fahrzeug mitgefahren, das völlig anders war wie alle anderen... 3 Achsen mit gleichem Achsabstand untereinander, erste und letzte Achse gelenkt, und der Anhänger ist um die Quer-und Längsachse beweglich.
Ein paar Infos zum Original:
Der Fuhrpark der US Army bei Klein-Lkw bis 1 1/4 Tonnen entsprach in den 60er Jahren nicht mehr den Anforderungen.Condec (consolidated diesel division) konnte die Ausschreibung eines 132 Mio. US-Dollar-Auftrages für sich entscheiden, dessen Ergebnis der GamaGoat war. Der GamaGoat wurde als Nachfolger für dem M 730 3/4 Tonner und den M 715 1 1/4 Tonner durch die US-Army von 1961 in Auftrag gegeben.
Benötigt wurde damals ein extrem geländegängiges und schwimmfähiges 1 1/4 Tonnen Fahrzeug. Von 1961 bis '69 wurden ca. 11.500 Exemplare für die Army und 1.500 für die Marines produziert. Das sind rund 1.000 Stück weniger als anfangs in Auftrag gegeben wurden. In Europa wurden 3.790 GamaGoat stationiert. Den GamaGoat gab es in zwei Varianten: - M 561, zum Einsatz als Transport- und Versorgungsfahrzeug, im Carrier mit Plane und Spriegel oder Geräte-Shelter oder mit einer M 29-81 mm Kanone, - M 792 wurde ausschließlich als Ambulance mit isoliertem Planenaufbau eingesetzt. Bei identischen technischen Daten war lediglich die Ausstattung unterschiedlich.
Woher kommt der Name GamaGoat:
"gama": Der GamaGoat wurde nach dem technischen Entwickler, Robert Gammaunt, benannt. "goat": weil das Fahrzeug so beweglich ist wie eine Bergziege (englisch: "goat").
Kurzum, die hirnrissige Idee ward geboren, eben dieses Fahrzeug zu bauen. Ob das so eine gute Idee war? Man wird sehen...
Das Internet durchforstet nach Infos und Plänen, und ich wurde auf einer Fanseite fündig, ein Handbuch in PDF-Format. Darin enthalten eine Zeichnung in 3-Seitenansicht mit Maßen. Diese herauskopiert, bekannte Maße eingetragen und herumgerechnet... Perfekt, Reifendurchmesser und Spurbreite passt genau auf Maßstab 1:10.
Mal die Bestandsaufnahme gemacht was schon alles da war. Unter anderem 3 TLT-Achsen lagen noch herum. In Verbindung mit den 108mm Conrad-Rädern ergab sich damit eine Aussenbreite von 210mm.
Abweichend vom Original (hat Einzelradaufängung mit doppelten Querlenkern) plante ich fürs Projekt Starrachsen, die an Blattfedern aufgehängt werden. Der "Anhänger" sollte ungefedert werden.
Mal ein Foto um die Abmesungen zu erkennen...
Aussenbreite 210mm, Länge über alles 560mm!
Nach längerer Schaffenspause hab ich mich mal wieder drangemacht. Da ich planlos und spontan baue, änderte sich das Konzept immer wieder. Nun wurde die Mittelachse starr mit einer Bodenplatte verschraubt, und die Vorderachse sollte mittels 4-Link befestigt werden.
Allerdings hab ich auch das Konzept wieder verworfen, da Motor+Getriebekombi einfach nicht reinpassen wollte. DIe Zeit vom Bauwettbewerb war sowieso zu knapp, also hab ich das Projekt zurückgestellt, jedoch nie ganz vergessen... Habe dann länger nach 2 günstigen, identischen TW-Chassis gesucht, bis ich im Mai 2011 dann 2 Reely EB250 günstig bekommen habe. Diese wurden zerlegt, aus den beiden Hinterachsen hab ich mir eine Durchtriebachse geschnitzt, und eine neue Chassisplatte angefertigt.
Nach einigen Stunden im Keller ist so der Vorderwagen entstanden. Als Antrieb fungierte ein Integy 75x1, gelenkt wie bei allen meinen Scalern mit dem bewährten Hitec HS645.
Man beachte den glatten Unterboden:
Dann war es 2 lange Jahre sehr still um das Projekt.... Aber durch das Haflingerprojekt hab ich wieder etwas Motivation bekommen dieses schlummernde Ding auch weiterzuführen.
Das Pendel-Knickgelenk hab ich schon mal gemacht. Welle zur VA wurde auch angefertigt, somit ist er jetzt auf 4x4 unterwegs.
Die jetzige Alu-Bodenplatte wird (sofern die Probefahrt erfolgreich ist) später gegen eine Delrin-Grundplatte ausgetauscht. Desweiteren müssen definitiv weichere Federn zum Einsatz kommen, aber genaueres kann man erst sagen wenn er fertig aufgebaut ist, also das Endgewicht feststeht. Sprich, erstmal provisorisch aufbauen, testen und dann endgültig fertigstellen. Die besondere Challenge wird dann der Karobau, da hab ich keinerlei Erfahrungen...
Das derzeitige Pendel-Knickgelenk:
Das Chassis wurde zum Testen mal soweit fahrfertig gemacht, dazu hab ich einfach das Original-TW-Chassis abgeschnitten. Elo eingebaut was grad da war, und Probefahrt gemacht.
Es hat sich gezeigt, es muß definitiv ein Vorsatzgetriebe her, der 75t-Motor ist zu schwach. Desweiteren ist die Lenkkinematik vorne und hinten überarbeiten, ich hab zuviel Ackermann. Und im Hinterwagen muß ich mir einen guten Platz fürs Lenkservo finden. Eine Begrenzung fürs Pendel-Knickgelenk muß ich auch noch her...
Die Lenkgestänge vorne und hinten wurden etwas umgebaut, funktionierte das schon besser als im ersten Versuch. Die Ansmann-Bereifung wurde auch gegen RC4WD Flashpoint 1.9 auf Hummerfelgen ausgetauscht, sieht optisch besser aus finde ich.
Für den Antrieb hab ich ein Electriflygetriebe geordert. Ich mußte zwar etwas dremeln, aber nun findet das Triebwerk mit einem 21,5t Brushlessmotor seinen Platz im Chassis. Leider hat dieses Getriebe eine 5mm-Welle, also mußte ich mir erst ein passendes Ritzel bestellen.
Als das Ritzel dann endlich gekommen ist, verschwand ich wieder im Keller... Ich habe mir eine Zwischenplatte fürs Getriebe angefertigt, damit das Ritzel schön ins HZ greift. Auch eine dritte Schraube verbindet nun Getriebe und Motorplatte, damit sich nicht mehr ungewollt bewegt. Eine Axial-Akkuhalterung hat auch mal den Weg ins Fahrzeug gefunden, sie dient neben der Akkuhalterung (no na) auch gleichzeitig als Chassis-Upperdeck. Ein weiteres Axial-Teil wurde verbaut, die hintere Servohalterung gehört eigentlich auf eine Axial-Achse.
Außerdem hab ich einen 2,4GHz-Empfänger verbaut, und die FC16 so programmiert daß die beiden Lenkservos über den rechten Knüppel lenken, mit dem linken Knüppel die HA aber separat gesteuert werden kann. Wer weiß, ob ichs mal brauche...
Und so sieht das Ding jetzt aus:
Und nun ohne Akku:
Was ich noch dringend machen muß, sind Anschläge um den Knick- und Drehwinkel zu begrenzen. Aber das werd ich wahrscheinlich erst nach dem ersten "Langstreckentest" beim Scalespaziergang in Angriff nehmen.
Begonnen hat alles mit dem ersten Baubericht im RC-Crawler.at im Jahre 2010. Wollte unbedingt einen Mehrachser, und etwas ordinäres wie einen Oshkosh, Tatra, Ural oder MAN wollte ich dann auch nicht haben. Beim Europa-Truck-Trial ist früher mal ein Fahrzeug mitgefahren, das völlig anders war wie alle anderen... 3 Achsen mit gleichem Achsabstand untereinander, erste und letzte Achse gelenkt, und der Anhänger ist um die Quer-und Längsachse beweglich.
Ein paar Infos zum Original:
Der Fuhrpark der US Army bei Klein-Lkw bis 1 1/4 Tonnen entsprach in den 60er Jahren nicht mehr den Anforderungen.Condec (consolidated diesel division) konnte die Ausschreibung eines 132 Mio. US-Dollar-Auftrages für sich entscheiden, dessen Ergebnis der GamaGoat war. Der GamaGoat wurde als Nachfolger für dem M 730 3/4 Tonner und den M 715 1 1/4 Tonner durch die US-Army von 1961 in Auftrag gegeben.
Benötigt wurde damals ein extrem geländegängiges und schwimmfähiges 1 1/4 Tonnen Fahrzeug. Von 1961 bis '69 wurden ca. 11.500 Exemplare für die Army und 1.500 für die Marines produziert. Das sind rund 1.000 Stück weniger als anfangs in Auftrag gegeben wurden. In Europa wurden 3.790 GamaGoat stationiert. Den GamaGoat gab es in zwei Varianten: - M 561, zum Einsatz als Transport- und Versorgungsfahrzeug, im Carrier mit Plane und Spriegel oder Geräte-Shelter oder mit einer M 29-81 mm Kanone, - M 792 wurde ausschließlich als Ambulance mit isoliertem Planenaufbau eingesetzt. Bei identischen technischen Daten war lediglich die Ausstattung unterschiedlich.
Woher kommt der Name GamaGoat:
"gama": Der GamaGoat wurde nach dem technischen Entwickler, Robert Gammaunt, benannt. "goat": weil das Fahrzeug so beweglich ist wie eine Bergziege (englisch: "goat").
Kurzum, die hirnrissige Idee ward geboren, eben dieses Fahrzeug zu bauen. Ob das so eine gute Idee war? Man wird sehen...
Das Internet durchforstet nach Infos und Plänen, und ich wurde auf einer Fanseite fündig, ein Handbuch in PDF-Format. Darin enthalten eine Zeichnung in 3-Seitenansicht mit Maßen. Diese herauskopiert, bekannte Maße eingetragen und herumgerechnet... Perfekt, Reifendurchmesser und Spurbreite passt genau auf Maßstab 1:10.
Mal die Bestandsaufnahme gemacht was schon alles da war. Unter anderem 3 TLT-Achsen lagen noch herum. In Verbindung mit den 108mm Conrad-Rädern ergab sich damit eine Aussenbreite von 210mm.
Abweichend vom Original (hat Einzelradaufängung mit doppelten Querlenkern) plante ich fürs Projekt Starrachsen, die an Blattfedern aufgehängt werden. Der "Anhänger" sollte ungefedert werden.
Mal ein Foto um die Abmesungen zu erkennen...
Aussenbreite 210mm, Länge über alles 560mm!
Nach längerer Schaffenspause hab ich mich mal wieder drangemacht. Da ich planlos und spontan baue, änderte sich das Konzept immer wieder. Nun wurde die Mittelachse starr mit einer Bodenplatte verschraubt, und die Vorderachse sollte mittels 4-Link befestigt werden.
Allerdings hab ich auch das Konzept wieder verworfen, da Motor+Getriebekombi einfach nicht reinpassen wollte. DIe Zeit vom Bauwettbewerb war sowieso zu knapp, also hab ich das Projekt zurückgestellt, jedoch nie ganz vergessen... Habe dann länger nach 2 günstigen, identischen TW-Chassis gesucht, bis ich im Mai 2011 dann 2 Reely EB250 günstig bekommen habe. Diese wurden zerlegt, aus den beiden Hinterachsen hab ich mir eine Durchtriebachse geschnitzt, und eine neue Chassisplatte angefertigt.
Nach einigen Stunden im Keller ist so der Vorderwagen entstanden. Als Antrieb fungierte ein Integy 75x1, gelenkt wie bei allen meinen Scalern mit dem bewährten Hitec HS645.
Man beachte den glatten Unterboden:
Dann war es 2 lange Jahre sehr still um das Projekt.... Aber durch das Haflingerprojekt hab ich wieder etwas Motivation bekommen dieses schlummernde Ding auch weiterzuführen.
Das Pendel-Knickgelenk hab ich schon mal gemacht. Welle zur VA wurde auch angefertigt, somit ist er jetzt auf 4x4 unterwegs.
Die jetzige Alu-Bodenplatte wird (sofern die Probefahrt erfolgreich ist) später gegen eine Delrin-Grundplatte ausgetauscht. Desweiteren müssen definitiv weichere Federn zum Einsatz kommen, aber genaueres kann man erst sagen wenn er fertig aufgebaut ist, also das Endgewicht feststeht. Sprich, erstmal provisorisch aufbauen, testen und dann endgültig fertigstellen. Die besondere Challenge wird dann der Karobau, da hab ich keinerlei Erfahrungen...
Das derzeitige Pendel-Knickgelenk:
Das Chassis wurde zum Testen mal soweit fahrfertig gemacht, dazu hab ich einfach das Original-TW-Chassis abgeschnitten. Elo eingebaut was grad da war, und Probefahrt gemacht.
Es hat sich gezeigt, es muß definitiv ein Vorsatzgetriebe her, der 75t-Motor ist zu schwach. Desweiteren ist die Lenkkinematik vorne und hinten überarbeiten, ich hab zuviel Ackermann. Und im Hinterwagen muß ich mir einen guten Platz fürs Lenkservo finden. Eine Begrenzung fürs Pendel-Knickgelenk muß ich auch noch her...
Die Lenkgestänge vorne und hinten wurden etwas umgebaut, funktionierte das schon besser als im ersten Versuch. Die Ansmann-Bereifung wurde auch gegen RC4WD Flashpoint 1.9 auf Hummerfelgen ausgetauscht, sieht optisch besser aus finde ich.
Für den Antrieb hab ich ein Electriflygetriebe geordert. Ich mußte zwar etwas dremeln, aber nun findet das Triebwerk mit einem 21,5t Brushlessmotor seinen Platz im Chassis. Leider hat dieses Getriebe eine 5mm-Welle, also mußte ich mir erst ein passendes Ritzel bestellen.
Als das Ritzel dann endlich gekommen ist, verschwand ich wieder im Keller... Ich habe mir eine Zwischenplatte fürs Getriebe angefertigt, damit das Ritzel schön ins HZ greift. Auch eine dritte Schraube verbindet nun Getriebe und Motorplatte, damit sich nicht mehr ungewollt bewegt. Eine Axial-Akkuhalterung hat auch mal den Weg ins Fahrzeug gefunden, sie dient neben der Akkuhalterung (no na) auch gleichzeitig als Chassis-Upperdeck. Ein weiteres Axial-Teil wurde verbaut, die hintere Servohalterung gehört eigentlich auf eine Axial-Achse.
Außerdem hab ich einen 2,4GHz-Empfänger verbaut, und die FC16 so programmiert daß die beiden Lenkservos über den rechten Knüppel lenken, mit dem linken Knüppel die HA aber separat gesteuert werden kann. Wer weiß, ob ichs mal brauche...
Und so sieht das Ding jetzt aus:
Und nun ohne Akku:
Was ich noch dringend machen muß, sind Anschläge um den Knick- und Drehwinkel zu begrenzen. Aber das werd ich wahrscheinlich erst nach dem ersten "Langstreckentest" beim Scalespaziergang in Angriff nehmen.