Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

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The Punisher
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Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

Beitrag von The Punisher » Mo 28. Nov 2016, 11:49

Hallo zusammen

Leider, leider kann ich gerade nichts im Bereich "Scalebuildersguild" posten...ist leider nicht selber gebaut, nicht 1:10 und schon gar nicht von Axial/Tamiya und Co. Aber es ist elektrisch, 1:1, hat eine Fernbedienung und ist aus dem fernen Osten (fast wie Tamiya). Einige von Euch haben mich am 19. November 2016 klammheimlich an einer "Evite"-Schnellladesäule Strom zapfen sehen an der Raststätte...oder wie es so schön hiess "Das Ding betrinkt sich mit Gratisstrom!" :verlegen:

Seit Ende September bin ich glücklicher Fahrer eines Mitsubishi i-MiEV's (nein, der Name ist nicht Programm) und surre zu 100% rein elektrisch in der Gegend rum. Wie es dazu kam?

Es muss irgendwann im täglichen Stau passiert sein. Wo genau kann ich nicht mehr sagen, aber es muss beim täglichen Zwangsparken auf der Autobahn im Zuge der Arbeitswegbewältigung gewesen sein. Man sitzt da und lässt die Gedanken kreisen über den bevorstehenden Arbeitstag, das Wetter, das Gedudel aus dem Radio und plötzlich schweift der Blick über die Anzeige des Momentanverbrauchs. 0,5 Liter pro Stunde - also rund 5 kWh pro Stunde rumstehen auf der Autobahn. Und dann gehen die Gedanken erst richtig los....knappe 2 Tonnen für eine Person...8 Liter auf 100 km...Emissionen und unnötiger Energieverbrauch...muss dass denn sein? Das war so mein Moment bei dem mir bewusst wurde wieviel Energie und Ressourcen meine täglichen 100 km Arbeitsweg jeden Tag bedeuten. Dies war aber auch der Startpunkt für meine Informationsodyssee über Elektromobilität. Tage-, ja sogar wochenlang sog ich alle Informationen zur Elektromobilität ein. Nicht dass ich völlig unbedarft gewesen bin in dieser Hinsicht - schliesslich durfte ich schon einen Tesla Model S probefahren und die Vorzüge der Elektromobilität geniessen und spüren. Aber dafür fehlte mir eigentlich damals das Kleingeld (okay, auch heute noch), aber das war so einer der ersten Berührungspunkte mit Elektromobilität der mich "infiziert" hatte. Mit der Informationsflut wurde auch gleich noch die überschaubare Flut an Occasions-Elektrofahrzeugen gecheckt. Das Fahrprofil war klar und irgendwann hatte ich mich auf einen der "Drillinge" (Mitsubishi i-MiEV, Citroen C-Zeo oder Peugeot iOn) "eingeschossen", da das Preis/Leistungs-Verhältnis für mein zukünftiges Pendlerfahrzeug bei den drei Fahrzeugen stimmig war. Bei einem spontanen Besuch auf dem Hinterhof eines Autohauses entdeckte ich ihn...meinen kleinen weissen Elektroflitzer. Es war Liebe auf den ersten Blick...auch wenn er traurig und verlassen aussah. Aber die inneren Werte zählen...und das Äussere stimmt nun auch wieder. Niemand scheint sein Talent erkannt zu haben und vielleicht war es nun an mir ihm dafür zu sorgen, dass mein Pendlerleben ab sofort energieeffizienter abläuft. Und so ist es auch - nach vielen Monaten Pendlerstrecke, dem vorsichtigem Abtasten der Reichweiten, dem aufflammen der Abenteuerlust auch für grössere Strecken (dank dem Schnellladenetz der Schweiz) und der Freude am entspannten und entschleunigten Fahren muss ich sagen dass es eine sehr gute Bauchentscheidung war.

Viel gab es natürlich auch zu lernen...CHAdeMO, caniOn, OBDII, Typ2, Typ1 sind nur einige Stichworte. Aber wie alles technische und gehaltvolle - es macht Spass dazu zu lernen. Verbesserungen gab es auch schon - sei es mit dem Überwachungstool caniOn das aus dem Kleinen fast einen Tesla macht (also nur was die "Inside Views" angeht), eine Heizungsisolierung um den Wirkungsgrad des Elektroheizers zu verbessern und die Optimierung der heimischen und geschäftlichen Ladeinfrastruktur.

Nebenher wache ich ehrenamtlich über die öffentliche Ladestation in meinem Wohnort, füttere ChargeMap mit meinen Informationen zu Ladestationen, werbe im Geschäft für die Förderung der Elektromobilität und bin eigentlich ein lautloser Fussgängerschreck geworden (allerdings nur wenn der Umfeldwarner bewusst ausgeschaltet ist) :traeller:

Hier noch ein paar technische Leckereien zum Kleinen:
- 67 PS
- 180 Nm Drehmoment
- 1'100 kg Leergewicht
- 16 kWh Akkuinhalt (ca. 1,6 Liter Benzinäquivalent)
- 150 km Reichweite im Sommer
- 100 km Reichweite im Winter
- 130 km/h Höchstgeschwindigkeit (abgeregelt)
- 8 Stunden Ladezeit an einer Steckdose (Leer bis Voll)
- 4,5 Stunden Ladezeit an einer Wallbox Typ2 (Leer bis Voll)
- 25 Minuten Ladezeit an einer Schnellladesäule (Leer bis 80%) ==> CHAdeMo (360VDC mit 125A Gleichstrom)
- Komplettausstattung mit 4 Sitzen, Klimaanlage, Sitzheizungen, elektrischen Fensterhebern und und und

Wünschenswert wäre, dass jeder irgendwann seinen Moment der Erkenntniss hat und sein bisheriges Energie- und Ressourcenverhalten plötzlich hinterfragt. Elektromobilität ist kein Verzicht oder Verlust - im Gegenteil: Es ist das Wiederentdecken des Weges und der Reise.

En Gruess, Adi
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Re: Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

Beitrag von Classicrown » Mo 28. Nov 2016, 20:50

Hei, Adi,
Schön mal wieder was von dir zu lesen :good: Und so lange es um elektrisch betriebene Autos geht, ist es hier immer richtig! Hast du die geländegänngikeit schon ausprobiert? :grins:
Liebe Grüsse Marcel

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cyberdog
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Re: Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

Beitrag von cyberdog » Mo 28. Nov 2016, 23:29

Die beklemmenden Gedanken hatte ich irgendwann auch mal, als ich vor Jahren mit dem aufgebohrten Maverick jeweils rund 14l/100km vernichtet hab. :neg: Das war dann der Schritt zur Dieselschleuder :irr: Aber 8l/100km? Mit dem Kuga? Ich bin grad so bei 6.1l... Na wie auch immer, sinnvolle Entscheidung die ich wohl auch schon länger getroffen hätte, wenn ich öfters im Stau unterwegs wäre. :2good:
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Re: Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

Beitrag von sniper80 » Di 29. Nov 2016, 00:47

Öko hin oder her.... ich find das teil nur hässlich....sorry. Lieber kein auto als diese Gurke...meine Meinung

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cyberdog
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Re: Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

Beitrag von cyberdog » Di 29. Nov 2016, 07:34

sniper80 hat geschrieben:Öko hin oder her.... ich find das teil nur hässlich....sorry. Lieber kein auto als diese Gurke...meine Meinung
Eigenartugerweise ist kein Elektrofahrzeug wirklich schön, auch ein Tesla nicht. Aber ich glaub darum gehts gar nicht mehr so sehr, wenn man erstmal diesen Weg geht :yes:
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Re: Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

Beitrag von The Punisher » Di 29. Nov 2016, 08:09

Classicrown hat geschrieben:Hast du die geländegänngikeit schon ausprobiert? :grins:
Naja, die Geländegängigkeit wird in etwa so sein wie wenn ein Einkaufswägeli versucht über einen am Boden liegenden Kabelbinder zu fahren. Daher habe ich es mir bislang verkniffen dies zu testen - ich freue mich aber auf den ersten Schnee, denn Heckantrieb und viel Gewicht hinten könnten bedeuten dass er sich gut...eingräbt :lol:
cyberdog hat geschrieben:Aber 8l/100km? Mit dem Kuga?
Nönö, den Kuga habe ich bereits MItte Jahr veräussert...mit dem war ich so bei 6,5 - 7 Liter (mit den fetten Geländereifen allerdings). Die 8 Liter habe ich mit der "untermotorisierten" Familienkutsche geschafft :verlegen:
cyberdog hat geschrieben:...wenn ich öfters im Stau unterwegs wäre. :2good:
Für den Stau, den Stadtverkehr aber auch für Mitteldistanzen ist er sehr gut geeignet. Letzen Montag hatte ich eine längere Tour nach AT gemacht (381km) und es war angenehm.
sniper80 hat geschrieben:Öko hin oder her.... ich find das teil nur hässlich....sorry. Lieber kein auto als diese Gurke...meine Meinung
Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters...und da ich beim Fahren zwangsläufig drin sitze schaue ich ihn auch selten von Aussen an :lol: Die aussergewöhnliche Form leitet sich von Kei-Car (jap. 軽自動車, keijidōsha wörtl. „leichtes Automobil“, auch K-Car) ab und diejenigen die sich ab und an mit fernöstlichen (insbesondere japanischen) Comics oder deren Kultur befassen, erkennen hierbei den Hang zu für uns Europäer eher befremdlichen Designs. Und da halte ich es wie mit unansehlichen Weibern: die inneren Werte zählen :rofl:
cyberdog hat geschrieben:Eigenartigerweise ist kein Elektrofahrzeug wirklich schön, auch ein Tesla nicht. Aber ich glaub darum gehts gar nicht mehr so sehr, wenn man erstmal diesen Weg geht :yes:
Exakt...denn die Hersteller stecken in einer Zwickmühle: irgendwie muss das Design futuristisch sein um aufzufallen und der Innovation gerecht zu werden, andererseits darf es nicht zu abgespacet sein um potentielle Käufer nicht abzuschrecken. Aber es darf auch nicht zu gewöhnlich sein um in der Einheitsmasse nicht unter zu gehen. Eine Gratwanderung wie ich finde...auch der BMW i3 ist ein Designunfall in meinen Augen, hingegen der Hyundai Ioniq ein "normales" Auto. Der Kia Soul EV ist gewöhnungsbedürftig (ist aber ein ähnlicher Skoda Yeti auch) und Nissan Leaf sieht auch aus wie wenn ein Designer nach einer Nacht mit Koks und Nutten am Designbrett verstorben ist :sarcastic:

Aktuell nuckelt der Kleine gerade an der Wallbox im Geschäft bis knapp zu den batterieschonenden 80% SOC (State of Charge) - mangels direkter und komfortabler Einstellmöglichkeit halt berechnet mit Papi's Excel-Tabelle und eingestellt über die Timerfernbedienung...jaja, man lernt nie aus wenn man sich auf neues Terrain wagt :cool:

Ach ja um wieder den Bogen zu den RC-Autos zu schlagen: Maximale Entladerate des Akku-Blocks ist 3C (entsprechend bei den verbauten 88 Stück 50Ah-Zellen) das heisst bei Vollstrom fliessen 150A zum Motörchen...und bei 3,7 V Zellenspannung ist Schicht im Schacht :irr:

En Gruess, Adi
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Re: Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

Beitrag von cyberdog » Di 29. Nov 2016, 08:28

The Punisher hat geschrieben:das heisst bei Vollstrom fliessen 150A zum Motörchen
Da kommst Du ja grad knapp auf die Werte, welche in meinem 1:10 Landy fliessen wenns richtig bergauf geht :scare: :sarcastic:
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Re: Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

Beitrag von Perseus71 » Di 29. Nov 2016, 08:39

Hallo Adi,
Gratuliere zum Neuzugang. Freut mich auch, dass Du Dich so sehr darüber freuen kannst! Und das meine ich durchaus ganz ehrlich und von Herzen :good:
Aber leider teile ich Deinen Enthusiasmus bezüglich der Ökobilanz der Elektroautos nicht Bedingungslos und kann deshalb Deinen gut gemeinten Missionierungsversuch nicht ganz teilen. Nicht weil ich etwas gegen Elektroautos per se oder gegen den Wandel habe. Es ist weil er wie generell wenn heute über Elektroautos gesprochen wird, nur sehr einseitig beleuchtet und diskutiert. Ich sage nicht, dass die Elektroautos nicht etwas bringen können, ich sage aber auch nicht, dass sie das können. Zu viele Fragen werden in der ganzen Diskussion nicht beachtet oder gar unter den Tisch gekehrt. Zu viele Fragen sind noch nicht beantwortet und welche neuen negativen Auswirkungen es haben wird, wenn wir dann mal bei 80-90% elektromobilität sind, kennen wir schlicht und einfach noch nicht. Deshalb denke ich, bevor man sich überlegt, wegen dem Umweltgedanken auf ein Elektroauto umzusteigen, sollte man sich grundsätzlich Gedanken über sein Mobilitätsverhalten machen. Mobilität an sich ist schlecht für die Umwelt. Da schenken sich heute Elektro oder Fossil nicht viel. Also lieber öfter mal überlegen, ob die eine oder andere Fahrt nun wirklich nötig ist oder nicht.

Nochmal, ich will die neue Technik nicht verdammen oder so. Ich vermisse einfach generell den Blick auf das grosse Ganze. Gesammtökobilanz und Vollkostenrechnung sind so Stichworte.

So, und jetzt dürft Ihr mich schlagen! Ich weiss dass ich nun bestimmt als Ewiggestriger und Ignorant oder sonst was beschimpft werde. Mir egal. Im Sinne unserer Erde würde ich mich sogar freuen, Ihr hättet recht und ich müsste nicht mal sagen: "Ich habs Euch ja gesagt!"

Gruss
René

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Re: Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

Beitrag von The Punisher » Di 29. Nov 2016, 09:57

Hoi René

Nene, ich bin nicht missionarisch unterwegs - leben und leben lassen :good:

Der ökologische Aspekt der mit der Elektromobilität verbunden ist (speziell auch aus der Warte der verwendeten Rohstoffe, der zukünftigen Entsorgung und der Gesamtbilanz) kehre ich nicht unter den Tisch oder negiere ihn wie gewisse "Öko-Prediger" die darin das Allerweltsheilmittel für unsere Kugel sehen. Ich bin mit Dir einig dass nur das sinnvolle Einsetzen von Ressourcen uns weiter weg vom Abgrund bringt, nicht das Umschwenken auf eine neue, exzessive Form der Massenmobilität. Ich habe zum Glück bei der Arbeit vis-à-vis einen altgedienten Herrn (grauhaariger Professor nennen wir ihn) mit dem ich in der Mittagspause jeweils die intellektuelle Keule schwingen darf über Mobilitätsformen und -entwicklung. Er ist eher im Bereich der Gasmobilität (Biogas usw.) angesiedelt, mein Herzlein schlägt halt eher weg von den ICE (InternalCombustionEngine) hin zu PHEV (PluginHybridElectricVehicle) oder BEV (BatteryElectricVehicle). Im Endeffekt ist es egal welcher Mobilitäts-Messias mehr Jünger um sich scharen kann - Fakt ist dass sich jeder an der eigenen Nase nehmen muss wie, wohin, warum und mit was er seine Reisen absolviert. Weniger ist manchmal mehr in diesem Sinne - so vermeide ich es zum Beispiel nach Möglichkeit am Sonntag noch Ausflüge mit dem Auto zu unternehmen. Sollte die Massenmobilität tastsächlich mal in eine effizientere Richtung (welche Technologie das denn auch immer sein mag) schwenken, so bin ich gespannt wie es sich mit der Suffizienz und dem Reboundeffekt dann verhält ("Oh, nun brauchen wir nur noch 1 Liter pro 100km - dann können wir ja mehr herumfahren...") - das benötigt dann wiederum Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit.

Ich bin gespannt wohin die Reise führt und wie sich auch die Diskussion und das Verständnis für die Gesamtbetrachtung entwickelt. Gewisse politische Entscheidungsträger haben haben eine Sichtweise mit Radius Null und den nennen sie dann Standpunkt :tuete:

En Gruess, Adi
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Re: Mal was anderes...mein 1:1-RC-Elektrowägelchen...

Beitrag von Perseus71 » Di 29. Nov 2016, 10:14

The Punisher hat geschrieben:Hoi René

Nene, ich bin nicht missionarisch unterwegs - leben und leben lassen :good:

Der ökologische Aspekt der mit der Elektromobilität verbunden ist (speziell auch aus der Warte der verwendeten Rohstoffe, der zukünftigen Entsorgung und der Gesamtbilanz) kehre ich nicht unter den Tisch oder negiere ihn wie gewisse "Öko-Prediger" die darin das Allerweltsheilmittel für unsere Kugel sehen. Ich bin mit Dir einig dass nur das sinnvolle Einsetzen von Ressourcen uns weiter weg vom Abgrund bringt, nicht das Umschwenken auf eine neue, exzessive Form der Massenmobilität. Ich habe zum Glück bei der Arbeit vis-à-vis einen altgedienten Herrn (grauhaariger Professor nennen wir ihn) mit dem ich in der Mittagspause jeweils die intellektuelle Keule schwingen darf über Mobilitätsformen und -entwicklung. Er ist eher im Bereich der Gasmobilität (Biogas usw.) angesiedelt, mein Herzlein schlägt halt eher weg von den ICE (InternalCombustionEngine) hin zu PHEV (PluginHybridElectricVehicle) oder BEV (BatteryElectricVehicle). Im Endeffekt ist es egal welcher Mobilitäts-Messias mehr Jünger um sich scharen kann - Fakt ist dass sich jeder an der eigenen Nase nehmen muss wie, wohin, warum und mit was er seine Reisen absolviert. Weniger ist manchmal mehr in diesem Sinne - so vermeide ich es zum Beispiel nach Möglichkeit am Sonntag noch Ausflüge mit dem Auto zu unternehmen. Sollte die Massenmobilität tastsächlich mal in eine effizientere Richtung (welche Technologie das denn auch immer sein mag) schwenken, so bin ich gespannt wie es sich mit der Suffizienz und dem Reboundeffekt dann verhält ("Oh, nun brauchen wir nur noch 1 Liter pro 100km - dann können wir ja mehr herumfahren...") - das benötigt dann wiederum Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit.

Ich bin gespannt wohin die Reise führt und wie sich auch die Diskussion und das Verständnis für die Gesamtbetrachtung entwickelt. Gewisse politische Entscheidungsträger haben haben eine Sichtweise mit Radius Null und den nennen sie dann Standpunkt :tuete:

En Gruess, Adi
Dann bin ich froh dass ich mich in Dir nicht getäuscht habe und Du immer noch der Umsichtig nette Kerl bist, den ich kenne :dance: Es ist ja nicht so, dass ich meine Augen davor verschliesse. Als Ingenieur bin ich grundsätzlich allem Neuen aufgeschlossen. Aber mit zunehmendem Alter eben auch nicht mehr allem gegenüber unvoreingenommen positiv und unkritisch eingestellt. Und wenn ich sehe, dass ein Prius mit Hybrid gleichviel Fossilen Brennstoff verbrennt wie z.B. ein Skoda Octavia, dann frage ich mich schon, wie viel das bringt?! Es gibt übrigens eine gute Studie von der EMPA, wo die alles verglichen haben. Da schenkt sich das alles nicht viel. Trotzdem finde ich wichtig dass man an dem Thema dran bleibt, aber eben mit Umsicht und einer Diskussion die alle Facetten beachtet.

Vielleicht schaffe ich es ja mal zu Dir zum gepflegten grillieren und dann würde mich eine Fahrt in Deinem Elektrohobel schon interessieren, natürlich erst nachdem wir ausgiebig über die Notwendigkeit dieser Fahrt diskutiert haben!

Gruss
René

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